Fan-Hörspiel „Star Wars: The Fallen Age“: Review des 1. Kapitels & Interview mit Autoren
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Fan-Hörspiel „Star Wars: The Fallen Age“: Empfehlung & Interview
Anne Mi, 06.01.2021 - 22:54

Wir Star Wars Fans kennen die Geschichte: Kanzler Palpatine legt seine Maske von Güte und Freundlichkeit ab, enthüllt endlich sein wahres Ich und wandelt sich schließlich zu dem uns bekannten und gefürchteten Imperator. Dem Sith Lord, der aus Anakin Skywalker durch geschickte Manipulation Darth Vader machte.

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2021: Ein buntes Film- und Serien-Jahr für uns Nerds? (Update)
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2021: Ein buntes Film- und Serien-Jahr für uns Nerds?
Anne Mo, 28.12.2020 - 10:14

Der Jahreswechsel steht vor der Tür und ich glaube noch nie war man glücklicher, dass ein Jahr endet. 2020 war für uns alle eine harte Prüfung, ein Jahr, das viel von uns abverlangte und alles mit Angst, Trauer, Verlust und Verzicht überschattete. 2021 soll jedoch (hoffentlich) einiges besser werden.

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Mass Effect: Auch 2021 noch der Science-Fiction RPG Knaller?
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Mass Effect: Auch 2021 noch der Science-Fiction RPG Knaller?
Anne Mo, 28.12.2020 - 03:02

13 Jahre und 2 ½ Konsolengenerationen ist es her, als der erste Mass Effect Teil das Licht der Spielewelt erblickte, und quasi in Überlichtgeschwindigkeit die Herzen der Science-Fiction-RPG-Fans eroberte.

Games
Comic Review: Die unfassbare Welt von Barbarkulor - Die Trilogie
Comic Review: Die unfassbare Welt von Barbarkulor - Die Trilogie
Anne So, 20.12.2020 - 03:05

Meine ersten Gedanken beim Lesen des Klappentextes dieses doch eher ungewöhnlichen Comics waren: "Klaatu... verata... Nekti, Nektarine, Nickel, Nudel. Ein Wort mit N, es war ein Wort mit N!" und "Ash, Haushaltswaren!" Wer jetzt stirnrunzelnd das Display oder den Monitor anstarrt und sich fragt, ob ich irgendwas Verunreinigtes geraucht habe, der ist entweder zu jung, hat schlicht eine große Lücke im Kultfilmrepertoire, sollte dringend aufhören Hasch zu rauchen, oder hat vermutlich auch für die Story des hier rezensierten Comics "Die unfassbare Welt von Barbarkulor" überhaupt kein Verständnis.

Denn "Die unfassbare Welt von Barbarkulor" ist ganz ähnlich aufgebaut wie der 90er Jahre Fantasy-Trashfilm "Armee der Finsternis" und nimmt weder sich selbst noch das Genre ernst, nein, er veräppelt so ziemlich alles, was nicht niet- und nagelfest ist.

Comic Cover
Die unfassbare Welt von Barbarkulor - Die Trilogie
Comic erschienen am
20.11.2020
Comic Autor
Comic Verlag
Comic Zeichner
Comic Band Titel
Die unfassbare Welt von Barbarkulor - Die Trilogie
Comic ISBN
978-3-966583-96-1
Comic Seitenzahl
96
Comic Band Nr.
1
2
3
2
3
3
Comic
Symbol
Fantasy

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© Cross Cult, Andre Lux

Vorlage
humorvoll
Hauptcharakter: Steckbrief
Barbarkulor
Name
Toni Müller/Barbarkulor
Rasse/Zugehörigkeit
Mensch
Herkunft/Heimat
Erde oder "unsere" Dimension
Fähigkeiten
ähm.... ?
Charaktereigenschaften
faul, egoistisch und doch irgendwie hilfsbereit
Freunde/Verbündete
der Lautentyp, Prinzessin Schneekuchen
26
Inhalt: Kurzfassung

Im Wesentlichen kann man die Story sowohl vom erwähnten Film als auch vom vorliegenden Comic wie folgt zusammenfassen: Ein Loser im absolut alltäglichen, langweiligen Alltag, wird plötzlich zum Helden in einer anderen Welt, ist aber im Herzen eigentlich ein ziemliches Ar… ein unangenehmer Typ, der auf das „Heldsein“ an sich wenig Bock hat. Im 3. Teil der "Evil Dead" Reihe "Armee der Finsternis", nimmt Ash die Rolle des widerwilligen Helden ein, im hier vorliegenden Comic heißt der Loser Toni Müller, der durch seinen Fernseher in eine andere Dimension gesaugt und dort schließlich zum Helden "Barbarkulor" wird. Natürlich nur gegen entsprechende, monatliche Vergütung und fest vereinbartem Jahresurlaub. Man muss ja auch von was leben. Schließlich ist die Hauptaufgabe von Barbarkulor Monster und böse Zauberer zu bekämpfen und das ist ein richtiger Knochenjob und kann ziemlich nervig werden.

Der Comic selbst ist aufgebaut wie ein Magazin, das mit vielen erfundenen Werbeanzeigen/Gewinnspielen/Kreuzworträtseln zugepflastert ist und so auch gleich noch das Verlagswesen aufs Korn nimmt. Dass dann die optische Darbietung mit Strichmännchen und krakeliger Handschrift auf einem Collegeblockhintergrund daherkommt, setzt der Fantasy-Comic-Fanzine-Persiflage endgültig die Krone auf. Der Autor und Zeichner des Werks Andre Lux ist bekannt durch seine "Egon forever" Web-Comics und seinem speziellen Humor, den er in den Comicstrips zum Besten gibt. Der Zeichenstil wurde vermutlich schon zu seinem Markenzeichen und zieht sich durch all seine Werke. Und das mit offensichtlich durchschlagendem Erfolg. Der minimalistische Strichmännchen-Stil kommt bei vielen Kritikern scheinbar sehr gut an. Ich habe auch das Gefühl, dass die Strichmännchen-Optik seit geraumer Zeit zu einer Art Trend geworden ist, da es mittlerweile einige Zeichner mit ähnlichem Stil gibt: z.B. erzählmirnix, kriegundfreitag, isfies/islieb etc.

Ich wurde vom Autor angeschrieben, ob ich nicht Lust hätte seinen Comic zu rezensieren und hat mir ein kostenloses Rezensionsexemplar angeboten. Ich muss gestehen, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts von Egon forever oder den anderen Comics des Autors gehört habe und war nach dem Lesen des Klappentextes und Reinschnuppern in die Leseprobe auf der Cross Cult Verlagswebsite sehr neugierig, was mich hier erwarten könnte. Natürlich willigte ich ein und so entstand nun diese Kritik. Vielen Dank an den Autor und den Verlag für die Zusendung des kostenlosen Rezensionsexemplars.

Ich möchte betonen, dass die Kritik absolut unvoreingenommen und unabhängig ist. Der Autor wurde darüber auch im Vorfeld informiert, dass ich ausschließlich Kritiken veröffentliche, hinter denen ich zu 100% stehen kann.

Kritik Kurzfassung

Wer von Comics und Cartoons erwartet, dass sie nur hochglanzpolierte, super detailreiche und farbenprächtige Zeichnungen beinhalten, ist bei diesem Comic absolut falsch. Wie bereits erwähnt, ist der Look gelinde gesagt sehr einfach gehalten und zeigt gerade dadurch eine gewisse Originalität. Sie wird sicher nicht jedem gefallen, aber für mich siedelt sie sich im soliden Mittelfeld der mir bekannten Strichmännchen-Kunst an. Nichts Besonderes, aber funktioniert. Man erkennt Gesichtsausdrücke, Gegenstände und auch verschiedene Charaktere oder Kreaturen/Monster. Die Handschrift des Autors ist zwar sehr krakelig, aber passt zum Gesamtkonzept des Comics und fügt sich somit gut ein.

Eingangs erwähnte ich ja, dass man den Plot des Comics durchaus mit dem Film „Armee der Finsternis“ vergleichen kann. Die inhaltliche Qualität des Comics kommt aber leider nicht an den 90er Jahre Fantasy-Trashfilm heran. Die eigentliche Geschichte um den Helden Barbarkulor sucht man in den ersten beiden Teilen der hier vorliegenden Trilogie nämlich vergebens. Hier erhält man lediglich Comicstrips, die eine sehr kurze Unterhaltung oder ein Ereignis darstellen – eine Momentaufnahme im Leben des Helden, aber wenig bis gar keine Kontinuität zu den anderen Comicstrips aufweisen. Der jeweilige Comicstrip endet zwar immer mit „Fortsetzung folgt..“ aber das bleibt immer ein leeres Versprechen. Das finde ich unglaublich schade, denn manchmal schien es, als könnte daraus eine interessante Geschichte werden, aber leider blieb es beim unerfüllten Wunsch. Der Klappentext suggerierte zumindest mir, dass hier eine mindestens einigermaßen fortlaufende Geschichte erzählt wird, und keine losen Episoden. Stattdessen sieht man Barbarkulor sich besaufen, sein „Power-Schwert“ verlieren, mit einem Monster streiten, mit Prinzessin Schneekuchen reden etc. Nie scheinen die Handlungen aufeinander aufzubauen. Sie zeigen lediglich eine Art Rahmenhandlung, um irgendwelche Slapstick-artigen Witzchen zu erzählen. Und hier wären wir leider beim nächsten Punkt: Der Humor. Mir sagte der Humor des Comics leider so gar nicht zu. Ich habe zwar durchaus Sinn für Ironie, Sarkasmus, Parodien und auch Slapstick – aber was ich hier vorgefunden habe, hat mich einfach nicht erreicht. Das zieht sich durch alle Comicstrips und verschlimmert sich in den ständigen „Werbepausen“ zwischen den Comicstrips. Gut, es kann sein, dass ich gerade in der heutigen Zeit manche Witze nicht gut aufnehme und für andere möglicherweise nicht mehr jung genug bin, aber alles in allem wirken die Gags viel zu gewollt und zünden zumindest bei mir überhaupt nicht oder sind einfach nicht lustig. Hier mal ein paar Beispiele von der Seite "Lachen mit Barbarkulor. Gags am laufenden Band!!! Da lacht sogar der Knödelmann! Ulkig bis zum Schluss!":

  • Kommt ein Mann in eine Bäckerei und sagt: „Ich hätte gern 101 Brötchen!“ Da sagt der Bäcker: „Halt dein zugewichstes Drecksmaul, du Analschwengel!“
  • Fritzchen fragt die Oma: „Oma, wenn ich heute eine 6 in Mathe mit nach Hause bringen würde, was würdest du machen?“ Sagt die Oma: „Dann würdest du Hausarrest bekommen!“ Darauf Fritzchen: „Zum Glück bist du bald tot.“
  • Was ist der Unterschied zwischen einem Wal und einer Taube? Ein Wal ist ein Säugetier, das ausschließlich im Wasser lebt und eine Taube ist ein Vogel.

Wer jetzt lachen musste, wird mit dem Comic sicherlich viel Freude haben, mir blieb das leider verwehrt. Ich konnte mir beim Lesen des gesamten Comics inkl. „Werbepausen“ nicht einmal ein Grinsen abringen.

Im dritten und letzten Teil ändert sich die Erzählweise und wir erhalten eine fortlaufende Geschichte, die zwar immer noch von „Werbepausen“ unterbrochen wird, aber eine klare Kontinuität zwischen den Comicstrips aufweist. Das gefiel mir deutlich besser, aber auch hier hat mich der vorherrschende Humor leider nicht erreicht.

Wie eingangs erwähnt, gibt es durchaus viele Kritiker, die offenbar sehr wohl etwas mit dem Humor anfangen konnten und den Comic richtig gut finden. Darunter auch etliche namhafte Comickritiker. Manche vergleichen den Comic auch mit den bekannten MAD-Magazinen. Ich kleines Licht zähle leider nicht dazu. Bei mir konnte der Funke leider nicht überspringen. Das liegt durchaus nicht an der optischen Darbietung, viel eher am für mich nicht passenden Humor, der sich leider durch den ganzen Comic zieht. Letztlich steht und fällt das gesamte Konstrukt des Comics mit dem Humor des Lesers: Passt er nicht zum Humor des Comics, fällt alles wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Schade, Barbarkulor. Ich wäre gerne so richtig eingetaucht in die Dimension X-15, hätte dich gerne auf deinen Monsterjagden begleitet und auch gerne mit dir herzhaft gelacht. Aber all dies blieb uns verwehrt. Und deshalb wirst du fortan dein Dasein im Schrank fristen müssen. Tut mir sehr leid, mit uns beiden wird es nichts – weder in meiner, noch in deiner Dimension. Mach‘s gut, Barbarkulor.

Kritiken anderer

Hier eine kleine Auswahl von Kritiken, die ich über eine kurze Google Suche gefunden habe:

  • Geekeriki - Der Nerd-Kanal, 22.11.2020
    • Zitat der Kritiker: "Kauft dieses Comic, es ist sehr, sehr gut" (habe nicht mitgezählt, aber das kommt sicher 5 mal im Video vor)
  • Tofu Nerdpunk, 26.11.2020
    • Zitat & Wertung des Kritikers: "Barbarkulor ist eine top Klolektüre, vor allem für Fans von Achtziger Jahre B-Movies und trashigen selbst zusammengeklebten Comicfanzines vergangener Tage. Da das Ganze dann stellenweise noch etwas cleverer ist als es zugeben mag, wird es auch nie langweilig und ist somit eine Empfehlung wert.", Wertung:  7,9 von 10 dicke Unken

Auf der Comic-Rückseite werden 3 Aussagen von Comic-Kritikern zum Comic zitiert:

  • "Barbarkulor hat mich begeistert! Texte und Dialoge auf Calvin und Hobbes-Niveau!", Hunting Down Comics Podcast #40
  • "Parallelen zum Humor des MAD-Magazins sind nicht von der Hand zu weisen. Die schräge Story bietet eine Rahmenhandlung für eine Abfolge von Mördergags", Bierschinken-Magazin
  • "Der Witz ist herausragend. Barbarkulor ist wirklich ein großes Amüsement", Joachim Hiller, OX Fanzine
Review Status
Kurz-Review
Comic Farbigkeit
schwarz-weiß
Comic Detailtiefe
Abstrakt
hauptsächlich handelnde Figuren/zentrale Gestalt
Stilgebende Herkunft
Die Ritter von Heliopolis Band 1: Nigredo, das schwarze Werk
Die Ritter von Heliopolis Band 1: Nigredo, das schwarze Werk
Anne Sa, 20.07.2019 - 11:22

Heute möchte ich euch einen ganz besonderen Comic vorstellen. Ein Historic-Fantasy-Comic, der zur Zeit der französischen Revolution und kurz danach spielt. Autor Alexandro Jodorowsky und Zeichner Jérémy liefern uns hier einen imposanten Mix aus tatsächlich historisch belegten Ereignissen, die auf fantastische Weise weitergesponnen wurden und Anleihen aus alchemistischen Lehren.

Comic Cover
Die Ritter von Heliopolis Bd. 1: Nigredo, das schwarze Werk
Comic erschienen am
22.01.2019
Comic Buchreihe
Comic Autor
Comic Verlag
Comic Zeichner
Comic Band Titel
Nigredo, das schwarze Werk
Comic ISBN
978-3-96219-219-8
Comic Seitenzahl
56
Comic Band Nr.
1
7
8
8
8
10
Comic
Symbol
Fantasy

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© Splitter Verlag - Alexandro Jodorowsky, Jérémy
Vorlage
actiongeladen
spannend
überraschend
82
Kritik Kurzfassung

Der Comic „Die Ritter von Heliopolis“ greift das Mysterium um den jungen Kronprinzen auf, dessen Tod während bzw. nach der französischen Revolution des öfteren in Frage gestellt wurde, webt eine interessante und spannende Fantasy-Geschichte drumherum und garniert sie mit alchemistischen Lehren.

Der Autor Alexandro Jodorowsky versteht es dabei sehr gut Historie und Phantastik so zu mischen, dass es eine eigenständige Fantasy-Geschichte werden konnte, die zwar auf tatsächlichen historischen Ereignissen fußt, diese aber so sehr verändert oder ergänzt, dass sie kaum mehr zu erkennen sind. Puristen und Historiker sollten deshalb eher Abstand von diesem Werk nehmen. Freunde von historisch inspirierten Fantasy-Geschichten werden hingegen ihre helle Freude damit haben. Leute die sich für Alchemie interessieren und noch wenig darüber wissen, könnte der Comic auch so manches Auge öffnen. Aber auch hier gilt künstlerische Freiheit und es kann nicht davon ausgegangen werden, dass alles für bare Münze genommen werden kann. Das ist aber meiner Meinung nach vollkommen ok. Es ist und bleibt ein Comic, kein Geschichtsbuch oder alchemistisches Lehrbuch für angehende Adepten.

Insgesamt gefiel mir die Geschichte sehr gut. Sie war vielseitig, mitreissend und macht definitiv Lust auf mehr.

Die Zeichnungen von Jérémy sind überragend gut, sehr detailverliebt, dynamisch und lebendig. Auffällig finde ich, dass es gar keine Splashscreens gibt, die Geschichte stets in relativ beengten Panels stattfindet und die Seitenhintergründe weiß sind. Das könnte ein bewusst gewähltes Stilmittel sein, um im ersten Band den Anfang der angestrebten Einweihung durch den alchemistischen Prozess des Opus Magnum (das Große Werk) darzustellen. Die letzte Stufe dieses Prozesses kann nämlich u.a. als die Vereinigung des Begrenzten mit dem Unbegrenzten versinnbildlicht werden. Demzufolge ich mir vorstellen könnte, dass es in den Folgebänden mehr und mehr Splashscreens geben müsste.

Wenn ihr mehr über die Hintergründe des Comics erfahren wollt, habe ich euch unten unter "Hintergünde" einiges über die französische Revolution, den Protagonisten des Comics (den Kronprinzen) und über Alchemie zusammengestellt.

Hintergründe

Französische Revolution

Jeder wird vermutlich schon mal etwas von der französischen Revolution gehört haben, von Ludwig XVI. und seiner Gemahlin Marie Antoinette, die beide 1793 unliebsame Bekanntschaft mit der Guillotine machten. Das noch immer absolutistische Regime und die Verschwendungssucht der Monarchen auf der einen Seite, und die Armut und Hungersnot der Bevölkerung auf der anderen, waren offenbar eine gefährliche Mischung, die einerseits zwar dafür sorgte, dass es in Frankreich fortan kein solches Regime mehr geben sollte, andererseits aber auch grausamste Rache der Bevölkerung an den damaligen Regierenden heraufbeschwor. Sie machten auch nicht Halt vor den unschuldigen Kindern des Königspaares.

Kronprinz Louis oder “Ludwig“ XVII. (Protagonist des Comics)

Der Kronprinz Louis Charles wurde in Folge der Revolution gefoltert, um erfundene Aussagen gegen seine Mutter zu erzwingen und starb letztlich 1795 im Alter von 10 Jahren vermutlich an einer Tuberkulose. So jedenfalls die Geschichtsschreibung. Allerdings fanden sich immer wieder Männer, die sich auch im 19. Jahrhundert noch für den Kronprinzen Louis XVII. ausgaben, was ein gewisses Mysterium um den armen Königssohn entstehen ließ, obwohl keiner die angeblich überlebenden Kronprinzen ernst nahm. Mittlerweile konnte das Mysterium auch zweifelsfrei entmystifiziert werden mittels DNA Analysen, die eindeutig belegen können, dass der 10-jährige Junge, der damals 1795 starb, tatsächlich Louis XVII. war.

Quellen:

Alchemie und "das Große Werk"

In diesem Comic wird der alchemistische Vorgang des "Opus Magnum" oder "das Große Werk" als eigentliches Zentrum der Buchreihe verwendet, was offenbar auch zur Namesgebung der einzelnen Bände beitrug. Ursprünglich wurde der Begriff "Opus Magnum" der mittelalterlichen europäischen Alchemie, zur Umwandlung eines Ausgangsstoffes in Gold oder zur Schaffung des Steins der Weisen verwendet. Über die Jahre veränderte sich der Prozess und auch das damit angestrebte Ergebnis. Je nach dem waren 3, 4, 7 oder 12 Stufen notwendig.

Ursprünglich ging man von 4 Stufen (griechische Philosophie der Quaternität) aus:

  1. die „Schwärze“ (nigredo): Der Anfang und damit versinnbildlichte Urzustand der Materie (Materia prima)
  2. die „Weißung“ (albedo)
  3. die „Gelbung“ (citrinitas)
  4. die „Rötung“ (rubedo)

Im späten Mittelalter wurde die Stufe der "Gelbung" ausgelassen und so nur 3 Stufen verwendet.

Der Gelehrte Paracelsus (1493–1541) ging später von einer siebenstufigen Transmutation aus und beschreibt dies in seiner De natura rerum. George Ripley (15. Jahrhundert) ging in seinem Werk "Liber duodecim portarum" sogar von 12 Stufen aus. Dabei ging es offenbar jeweils hauptsächlich um die Schaffung von Gold.

Die Rosenkreuzer (17. Jahrhundert) sprachen von geistiger oder theoretischer Alchemie, die eine Vollendung des Menschen mit sich bringen sollte. Gustav Meyrink, der u.a. auch Verbindungen zur Freimaurer Loge hatte, greift diese Philosophie in seinen Werken auf. Demnach können die drei Stufen wie folgt gedeutet werden:

  • nigredo (putrefactio), Schwärzung (Fäulnis): Individuation, Reinigung, Ausbrennen von Unreinheit; Sol niger (Schwarze Sonne)
  • albedo, Weißung: Vergeistigung, Erleuchtung
  • rubedo, Rötung: Vereinigung des Menschen mit Gott, Vereinigung des Begrenzten mit dem Unbegrenzten

Quellen

Review Status
Kurz-Review
Comic Farbigkeit
durchgängig coloriert
Comic Detailtiefe
Überragende Details
hauptsächlich handelnde Figuren/zentrale Gestalt
Stilgebende Herkunft
Sprache
Comic Review: Lady Mechanika – Band 1: Das Geheimnis der mechanischen Leiche
Comic Review: Lady Mechanika – Band 1: Das Geheimnis der mechanischen Leiche
Anne Sa, 13.07.2019 - 14:45

„In einer Welt der Magie und Wissenschaft sucht eine Frau nach ihrer Vergangenheit…“ Das sind die ersten Worte des Klappentextes des düsteren Steampunk Comics Lady Mechanika. Ich finde dieser Satz fasst die Handlung ziemlich perfekt zusammen und macht neugierig.

Comic Cover
Cover: Lady Mechanika – Band 1: Das Geheimnis der mechanischen Leiche
Comic erschienen am
22.06.2017
Comic Buchreihe
Comic Autor
Comic Verlag

Die Protagonistin kann auf manche eher unsympathisch wirken, aufgrund ihrer unnahbaren und abweisenden Art ihren Mitmenschen gegenüber. Mich störte das weniger. Sidekick Lewis kann dies bestens ausgleichen und sorgt hin und wieder für ein Schmunzeln. Auch Nebenfiguren, wie ein Arzt und seine Tochter oder eine Zirkusgesellschaft sorgen für Abwechslung und lockern die Handlung auf. Die Antagonisten sind mit Waffenhändler Blackpool, seines Commanders und dessen Armee ausreichend mysteriös und bedrohlich. Die Beweggründe warum Blackpool tut, was er tut, warum er so besessen ist von mechanischen Kreaturen, sind in diesem Band noch nicht eindeutig klargestellt, was ich aber sehr gut finde. So hat man die Hoffnung in den Folgebänden mehr darüber zu erfahren, was dem Ganzen Tiefe und ein wenig Unvorhersehbarkeit verleiht.

Wenn ich „Steampunk“ lese, erwarte ich spezielle Fluggeräte wie z.B. Zeppeline oder Flugschiffe mit Fledermausflügeln und ausgefallene, mechanische Geräte die oft mit analogen Uhren verziert sind. Außerdem viel Gold und eher Brauntöne in der Optik. Das ist hier tatsächlich alles größtenteils vorhanden. Auch die Erwartungshaltung, die durch den Klappentext aufgebaut wurde, wird nicht enttäuscht. Man kriegt hier tatsächlich eine wunderbare Steampunk-Detektiv-Story mit reichlich Action und Spannung. Hier und da hätte ich vielleicht etwas mehr Steampunk-Stilelemente erwartet, aber auch das ist Meckern auf hohem Niveau.

Lady Mechanika und Sidekick Lewis auf Erkundungstour im Flieger

Comic Band Titel
Das Geheimnis der mechanischen Leiche
Comic ISBN
978-3-95839-520-6
Comic Seitenzahl
112

Der Erzählstil folgt einer klaren Struktur. So werden Ortswechsel und Zeitsprünge durch dunkelbraune, fast golden anmutende Textblöcke angezeigt, innere Monologe und Hintergrundinformationen in sepia- oder pergamentfarbenen Blöcken. Dem Handlungsverlauf von Panel zu Panel kann somit einfach gefolgt werden. Mir passiert es in manchen Werken, dass ich manchmal nicht weiß, in welchem Panel die Geschichte weiter gehen soll und kann dann nur durch den Kontext eine Reihenfolge nachbilden. Das ist hier aber sehr gut gelungen und auch leicht verwirrbaren Lesern, wie mir, dürfte es leicht fallen dem Handlungsverlauf zu folgen. In diesem Comic erhält der Leser relativ viele Textinhalte geboten, was ich als sehr interessant und überhaupt nicht als störend empfand – ganz im Gegenteil, da mir der Schreibstil nämlich sehr gefiel und die Art des Erzählens zum Stil des Comics passt. Die Qualität der Dialoge ist ebenfalls als sehr gut zu bezeichnen. Hier ist so ziemlich alles vertreten: Von bissigen Kommentaren der Protagonistin, über kleine Gags, die teilweise auch zu Runninggags werden, aber auch emotionale Momente bis hin zu hitzigen Auseinandersetzungen.

Lady Mechanika - Erzählstil

Die Geschichte gefiel mir sehr gut und ich bin auch mächtig angefixt und will auf jeden Fall wissen, wie es weiter geht. Viel hat man im ersten Band noch nicht erfahren, aber da mindestens 4 weitere noch vor mir liegen, ist das eher positiv als negativ zu werten. Alleine die persönliche Note mit der Suche nach der eigenen Vergangenheit und der Fall an sich, den sie untersucht und die Detektivgeschichte drumherum ist sehr gut inszeniert, spannend aufgebaut und fesselnd erzählt. Man erhält viel Action aber auch genügend Story und der Comic lässt sich auch durchaus Zeit für ruhigere Momente, die sich zum Beispiel mit den Charakteren selbst befassen und uns deren Hintergründe näher bringen. Alles in Allem glänzt die Geschichte durch Ausgewogenheit - alles drin, alles dran. Was es vielleicht hier und da vermissen lässt, sind innovative Ideen, aber vielleicht kommt das erst noch raus in den Folgebänden. Dies hier ist erst der Auftakt und sollte wohl erstmal den Grundstein legen. Da ist es nicht verwunderlich, dass erstmal mit bekannten Elemenen gearbeitet wird, um den Leser abzuholen.

Lady Mechanika - Actiongeladene Steampunk Detektiv-Story

Der Zeichenstil transportiert die Geschichte sehr gut. Die gezeigten Details reichen aus, um länger bei einem Bild zu verweilen und die Zeichenkunst zu bewundern, lenken aber nicht vom Thema ab. Die Kostüme der Charaktere sind nicht zu ausgefallen aber sehr detailliert und liebevoll entworfen und passen sehr gut zum Genre. Ein kleiner Kritikpunkt wäre bei den etwas zu sehr betonten weiblichen Attributen zu sehen. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau und wahrscheinlich fällt das auch nur weiblichen Lesern negativ auf. Die Kapitelübergänge werden stets mit einem großformatigen Portrait der Protagonistin in jeweils unterschiedlichen Posen und Kostümen eingeleitet. Die Portraits sind teilweise eingefasst in reichverzierte Rahmen, die sehr zum Stil des Steampunks passen. Außerdem sind die Seiten vor und nach dem Kapitelübergang meist leer und lediglich mit Ornamenten verziert. Das unterstützt den sehr edlen und stilvollen Eindruck des gesamten Comics.

Comic Band Nr.
1
8
9
8
8
8
Comic
Post type
Schieberegler
Symbol
Action
Symbol
Krimi/Thriller
Symbol
Steampunk

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© Splitter Verlag - Benitez, Steigerwald - Benitez Production
Vorlage
actiongeladen
humorvoll
spannend
82
Inhalt: Kurzfassung

Joe Benitez entführt uns in dem ersten Werk, das mit seiner eigenen Produktionsfirma entwickelt wurde, in eine Welt, in der es möglich ist, Menschen mit mechanischen Gliedmaßen „aufzuwerten“. Sie ist ganz klassisch für Steampunk im fiktiven Zeitalter des viktorianisch-industriellen Aufschwungs angesiedelt – also England des 19. Jahrhunderts. Hauptschauplatz ist dabei die Stadt „Mechanika“, die ebenfalls auch für die Namensgebung unserer Heldin Pate stand, da sie leider ihren wahren Namen nicht kennt.

Lady Mechanika ist eine wunderschöne, selbstbewusste und starke Frau, deren Stärke durch ihre mechanischen Arme unterstützt wird. Ihren Lebensunterhalt scheint sie sich als eine Art Detektivin zu verdienen. Sie hat leider keine Erinnerung daran, wer sie war, bevor sie die mechanischen Arme erhielt, noch von dem Eingriff selbst und dessen Urheber. Sie weiß nichts über sich selbst, außer dass sie offenbar etwas besonderes zu sein scheint. Denn bisher gab es noch kein Wesen oder gar einen Menschen, der die Symbiose von organischem Gewebe zu mechanischen Bauteilen so perfekt angenommen hat, wie sie. Ihre Bauteile scheinen von einer bislang unübertroffenen Qualität zu sein. Im Gegensatz zu anderen Mensch-Mechanik-Hybriden, kann sie ein halbwegs normales Leben führen, nur dass ihre mechanischen Arme ihr übermenschliche Kräfte verleihen. Das mag im ersten Moment wie ein riesen Glücksfall wirken, doch für sie ist der Preis einfach viel zu hoch: Ihre Vergangenheit. Deshalb hat sie es sich zur Lebensaufgabe gemacht alles zusammenzutragen, was ihr helfen könnte, diese Lücke oder besser klaffende Wunde zu schließen, um sich endlich wieder komplett fühlen zu können.

Als eines Tages eine mechanische Leiche in der Stadt gefunden wird, sieht Lady Mechanika ihre Chance gekommen, endlich Antworten finden zu können. Sie untersucht den Fall und stößt dabei nicht nur auf bekannte Feinde wie z.B. den Waffenhändler Blackpool, sondern tatsächlich auf eine Spur die sie zu ihrem eigenen Ursprung führen könnte. Auf ihrer Suche wird sie, auch wenn sie eher wie eine Einzelgängerin wirkt, zum Glück von ihrem sympathischen Sidekick Lewis begleitet. Mit seinen selbst entwickelten Gerätschaften, seinem Humor und seiner unbedingten Loyalität, ist er der perfekte Weggefährte auf ihrer Suche nach der Wahrheit.

Kritik Kurzfassung

Wer auf Steampunk und starke Frauen in der Hauptrolle steht und eine spannende, mitreißende Story zu schätzen weiß, wird mit Lady Mechanika bestens bedient sein. Mir hat der Comic sehr gut gefallen und ich werde mir auf jeden Fall auch die Folgebände zulegen, denn ich bin jetzt angefixt und will unbedingt wissen, was hinter Lady Mechanika, ihrer Erschaffung und ihrem Erzfeind Blackpool wirklich steckt.

Der Comic kann auf der Seite des Splitter Verlags direkt gekauft werden. Eine 10-seitige Leseprobe steht dort ebenfalls zur Verfügung.

Review Status
Vollständige Review
Comic Farbigkeit
durchgängig coloriert
Comic Detailtiefe
Detailreich
Stilgebende Herkunft
Sprache
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